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Fußball und Toleranz

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Man kann diesen Werbespot für die Fußballeuropameisterschaft 2013 aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Einerseits, könnte man ihn so interpretieren, dass hier der Frauenwelt veranschaulicht wird, wo sie hingehört, nämlich in die (Wasch-)Küche. Andererseits, kann man durchaus erkennen, dass der Spot nicht einer gewissen Selbst-Ironie und Komik entbehrt.

Wäre ich nun ebenso verknöchert und humorlos, wie es offenbar diejenigen sind, die sich dieser Tage auf die Fahne geschrieben zu haben scheinen, das hilflose schwache Geschlecht vor der Verunglimpfung durch das miese Medienmonster ZDF zu erretten, würde ich jetzt behaupten, dass eben diese Leute das eigentlich Skandalöse sind. Mit hilflosem und unproduktivem Selbstmitleid und jenem unangebrachtem Fremdschämreflex, der schon in der Vergangenheit einer Sache stets mehr geschadet als genutzt hat, führen diese Personen, mit vor Empörung roten köpfen und wutzitternd erhobenen Zeigefingern, der Öffentlichkeit zielgenau vor Augen, dass Frauen weiterhin stimmlose Menschen zweiter Klasse sind.

Aber worum geht es hier denn eigentlich wirklich? Um den Kampf der patriarchats-dominierten Frau um Gleichberechtigung und Anerkennung? Oder um einen ulkigen kleine Werbespot und um Fußball und Frauen?
Ich behaupte es geht um letzteres. Dabei ist mir durchaus bewusst, dass diese zwei Themengebiete, in ferner Vergangenheit eher Gegensätze darstellten. Heute sieht die Sache allerdings gravierend anders aus und nicht nur in den Wohnzimmern und auf den Zuschauer-Rängen der Stadien, sondern auch auf dem Platz, ist Fußball schon längst keine von Männern dominierte Tätigkeit mehr. Vielmehr ist es so, dass sich die Herren der deutschen Fußballwelt mehr als nur eine Scheibe von unseren Mädels abschneiden können. Schließlich sind wir dank ihnen zweifacher Welt- und mittlerweile siebenfacher und auch aktueller Europameister. Ich sehe daher keinerlei Grund, hier lärmend für die Rechte der Frauen aufzuspringen, denn es ist schlichtweg nicht mehr notwendig, denn unsere Frauen gehen ganz offensichtlich ihren eigenen Weg.

Was nun aber die Fußballerin und die Waschmaschine betrifft, so sehe ich dies als augenzwinkernde Anspielung auf Zeiten, in denen der Haushalt noch eine von Frauen dominierte Tätigkeit war. Und spätestens der Lederwaschgang, ist ein untrügliches Zeichen, den Spot nicht allzu ernst und wörtlich zu nehmen. Ich jedenfalls sehe keinen Grund mich des Kicherns zu schämen, das mir beim Ansehen dieses Spots entschlüpft ist, ebenso wenig wie ich mich dafür schämen würde, dass mich mein braves Frauchen anschließend grinsend aber mit einem bestimmten Boxer gegen den Arm auf meinen Platz im Ranggefüge zurück in die Küche verwies.

Heute gibt’s nämlich hausgemachte Lasagne à la Papa.

Ein Gedanke zu „Fußball und Toleranz

  • Jup. Ich habe dazu eine ähnliche Meinung. Frauenfußball ist (wie jeder Fußball) recht uninteressant für mich, aber wegen einem ironischen Spot sollte man nicht direkt auf die Barrikaden springen…die die es tun, schießen klar über das Ziel hinaus.

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