EKHÖ – Nicht alles was spiegelt, glänzt auch
Ludmilla Tiller hat auf ihrem Flug nach New York eine eigenartige Erscheinung. Ein kleines Kapuzenmännchen fordert sie auf, das Erbe ihrer verschollenen Tante anzunehmen. Perplex willigt sie ein, worauf ihr Flugzeug auch prompt vom Blitz getroffen wird und Ludmilla damit in die Spiegelwelt Ekhö versetzt, ein ganz eigenes Wunderland, das vor märchenhaften Gestalten nur so wimmelt.
Da indes die Rückkehr zur Erde unmöglich scheint, beschließt Ludmilla kurzerhand, sich mit der neuen Lage zu arrangieren. Ein löbliches Vorhaben, das aber im Chaos versinkt, als sie erfährt, dass ihre Tante ermordet wurde. Somit treten zunächst alle Fragen betreffend der Spiegelwelt und welche Rolle in ihr eigentlich die geheimnisvollen Preshauns spielen in den Hintergrund.
Alessandro Barbucci, bekannt durch Skydoll und Monster Allergy, gelingt es auch in diesem Band, ernstere, absurde und komische Elemente perfekt miteinander zu verquicken. Man folgt seinen faszinierenden Figuren durch das spiegelweltliche New York, das wie ein exotischer Mix aus einer, von der Natur zurückeroberten Ruinenstadt und einem Märchenkönigreich wirkt, über dem Drachen kreisen und in dem Elektrizität ein Fremdwort ist.
Leider kann die Story des Troy-Autoren, Christophe Arleston, mit diesen Bildern nicht mithalten. Grund dafür ist der gescheiterte Versuch, zu viele unausgegorene und teils überflüssige Ideen in einen einzelnen Band zu quetschen.
Unterm Strich, kann die recht dünne Haupthandlung so nicht überzeugen und findet auch in den wenigen komischen Episoden nicht ihre Rettung. Vielmehr laden diese zum ausgiebigen Fremdschämen ein, da der Gag hier des Öfteren auf Kosten der weiblichen Handlungsträger geht.
Insgesamt hat Ekhö viel Platz nach oben und es bleibt zu hoffen, dass dieser in kommenden Bänden auch ausgenutzt wird.
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Ekhö – Spiegelwelt
Band 1: »New York«
Text: Christophe Arleston,
Zeichnungen: Alessandro Barbucci
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter, HC, Farbe, 64 Seiten, 14,80 €
Dieser Artikel erschien zuerst in ALFONZ 2/2014