JAZAM! – Tierisch vielfältig
Vom Fanzine zur Skyline
Erstmals erschien die JAZAM! zur essener Comic Action 2006. Die erste Ausgabe zum Oberthema Märchen, wurde mit dem Gedanken veröffentlicht, der deutschen Comiczeichner-Szene eine Plattform zu bieten, auf der sich sowohl die Nachwuchstalente als auch die etablierten Profis, in geballter Form der Öffentlichkeit präsentieren konnten. Diese Idee fand dann auch recht schnell Anklang, vor allem auch wegen der doch recht hohen Qualität des -zunächst ganz bescheiden als Comic-Fanzine betitelten- Magazins. Seit dem erscheint JAZAM! jährlich und versammelt traditionell zu einem vorgegebenen Thema -laute dieses nun Märchen, Monster, Götter oder Helden– Beiträge verschiedenster Künstler der deutschen Szene. 2011 wurde JAZAM! dann von der ICOM der Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation verliehen [s. hier].
„Für jeden was dabei“
Zwar ist mittlerweile bereits die neunte Ausgabe (diesmal zum vielversprechenden Thema Helden) erschienen, dennoch möchte ich in diesem Artikel gerne einmal die vorangegangene Ausgabe, die JAZAM! Nr. 8 – eine Anthologie mit Comics und Illustrationen zum Thema ‚Tiere‘, näher unter die Lupe nehmen.
Diesmal zum Titelthema Tiere, packt die achte Ausgabe des JAZAM!-Magazins auf über 250 Seiten wieder lustige, doofe, anspruchsvolle und nachdenkliche, flache, geniale oder einfach spaßige Comics in einen gemeinsamen Einband. Behauptete Splashcomics bereits in der ersten JAZAM!-Besprechung: „die Phrase ‚für jeden was dabei‘ passt hier perfekt“, so bleibt auch JAZAM Nr. 8 diesem Erfolgsrezept weiterhin treu und bietet einmal mehr einen Querschnitt durch die deutsche Comiczeichner-Community. Insgesamt wird hier jeder Leser eine ganze Handvoll an Geschichten entdecken, die ihn entweder irritieren, zum nachdenken anregen, zum schmunzeln bringen oder schlichtweg zu spontanen Kicherkaskaden verleiten werden. Unbewegt bleibt wohl nur, wer weder lesen kann noch den geringsten Sinn für Kunst oder Humor hat.
Meine persönlichen Favoriten
Um einen kleinen Eindruck der unglaublichen Vielfalt zu vermitteln, hier in aller Kürze meine persönlichen Lieblinge: die clevere Comicumsetzung einer indischen Fabel von Maximilian ‚Hillerkiller‘ Hillerzeder, die ulkige Variation auf das verzauberte Frosch-Thema von Maja ‚Regenmonster‘ Verfondern, die anrührende Charakterstudie von Joachim ‚Jo‘ Bub, David ‚Yeo‘ Fülekis abartig-geniale Beppo Biber-Story, Jonas ‚JARoo‘ Röhrigs alternative Evolutionstheorie, Martina Hils‘ poetische Nasobem-Adaption und Yi ‚Yinfinity‘ Luos mutiges Liebeserklärung an ihren Vater. Dabei stehen m.E. die Beiträge der fabulösen Schlogger, der einmaligen KayDee, und des monströs-vampirös-mysteriösen Duke MacAbre ausser Konkurrenz.
Fazit
Wer sich einmal in der deutschen Comiczeichner-Szene umsehen möchte, bekommt mit einer beliebigen JAZAM!-Ausgabe einen ersten Anhaltspunkt, wo damit zu beginnen ist. Schön ist vor allem, dass sich hier jung und alt, Neuling und Profi, digital und analog so selbstverständlich mischen. Selbst bei einem vorgegebenen Thema spiegelt die Vielfalt der Beiträge dabei das kreative Spektrum der deutschen Comiczeichner wieder.
Hier geht es zur >>LESEPROBE<<
JAAZAM! Vol. 8 erscheint mit 256 Seiten, im Softcover für 14,- € und kann direkt im JAZAM!-Web-Shop oder über den Webcomicshop Kwimbi geordert werden.
Sehr schön!
Endlich mal wieder ´ne JAZAM!-Rezension!
Schön, dass sie dir gefällt.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast sie zu lesen UND gleich noch zu kommentieren!