SPIDER-MAN CLONE SAGA 01 – Spinnen, Klone und Psychospielchen
Wie sieht ein Nervenzusammenbruch bei jemandem aus, der es gewohnt ist mindestens einmal die Woche die Welt zu retten? Hilft es, dann einfach mal Urlaub zu machen, von seiner gefühlsduseligen, menschlichen Seite? Und ist hilfreich oder eher ungünstig, wenn man dann plötzlich seinem eigenen Klon gegenübersteht, der nichts lieber täte, dieses verkorkste Leben zu übernehmen?
Klone?
Wird heute von Klonen gesprochen, dann meist im Zusammenhang mit den Klonkriegen in Star Wars. Aber schon Jahre vor der beliebten Trickserie und selbst noch vor dem Kinostart der originalen Krieg der Sterne-Filmreihe, waren Klone ein beliebter Kunstgriff in der Welt der Comics, um alles einmal kräftig durcheinander zu wirbeln. Beispielsweise stand der freundliche Netzschwinger aus der Nachbarschaft, Mitte der 70er-Jahre einem ausgewachsenen Klon seiner selbst gegenüber, erschaffen vom Superschurken Schakal. Zwar ahnte es damals noch niemand, doch stellte dieses Ereignis die Weichen für einige der umwälzendsten Veränderungen im Leben der Spinne.
Die Rede ist natürlich von der berühmtberüchtigten Klonsaga, einer der umstrittensten Handlungsbögen in Spider-Mans Geschichte, die in diesen Tagen bei Panini eine Neuauflage erfährt.
Was bisher geschah
Im vorliegenden, ersten Band der siebenteiligen Klonsaga, erleben wir die Geburt des Spidey-Klons, sein erstes zusammentreffen mit dem Original, seine Flucht und Rückkehr nach New York und ein erneutes Aufeinandertreffen mit Peter Parker.
Doch wollen wir hier erst einmal die kommenden Geschehnisse in den entsprechenden Kontext setzen. Denn, schon die Ereignisse der Monate, die zu diesem Aufeinandertreffen führen, waren nicht leicht für den Wandkrabbler und haben bei diesem merklich ihre Spuren hinterlassen.
Zunächst wird er von Kraven, dem Jäger, lebendig begraben, dann kehren Peters Eltern von den Toten zurück, nur um sich als Androiden-Doppelgänger des Chamäleons herauszustellen und schließlich stirbt Harry Osborn nach einem letzten dramatischen Schlagabtausch als Grüner Kobold in Peters Armen.
Nicht zu vergessen, die Ereignisse um Venom, seinen entarteten Sprössling Carnage und dessen Wahlfamilie, die New York kurzfristig in ein brodelndes Irrenhaus verwandelten.
All diese Geschehnisse führen dazu, dass sich Peter immer mehr von seiner menschlichen Seite distanziert um kein weiteres Leid ertragen zu müssen und sich dabei immer stärker in seine Spinnen-Identität zurückzieht.
Als dann Tante May nach einem mysteriösen Telefonat einen Anfall erleidet und ins Koma fällt, ist die Bühne bereit für eins der größten Spektakel des Marvel-Universums.
Spinner im Doppelpack
Verständlich also, dass die Spinne nicht gerade erfreut reagiert, schon wieder einem Doppelgänger über den Weg zu laufen. Schon bald ist er jedoch gezwungen, sich mit seinem Klon zu verbünden, als eine geheimnisvolle Gruppe das Ravencroft-Institut übernimmt, in dem einige der gefährlichsten Superschurken behandelt werden, auf die Spider-Man bisher gestoßen ist. Selbst dem Wahsinn nahe, stellen ihm die mysteriösen Geiselnehmer, vor eine perfide Wahl: Sie drohen damit alle Insassen zu töten, es sei denn, es gelingt ihm, sie davon abzuhalten. In diesem Fall, sind die Insassen frei und werden auf die Stadt losgelassen.
Wie werden sich der gebeutelte Netzschwinger und sein Doppelgänger entscheiden?
Fazit
Auch wenn die Klonsaga die Lager spaltet, gehört sie in jede gutsortierte Superheldensammlung. Von dem fantastischen Artwork von Mark Bagley, der für mich für immer DER 90er-Jahre-Spidey-Zeichner bleiben wird, über ein Duell mit Venom, der “Geburt” der Scharlachspinne, hin zu Irrungen, Wirrungen und dem alltäglichen Wahnsinn eines Superheldenlebens ist da schon im ersten Band alles dabei, was das Spider-Fanboy-Herz ersehnt.
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Spider-Man: Die Klonsaga 1 geschrieben von Tom DeFalco, J. M. DeMatteis und Howard Mackie, mit Zeichnungen von Mark Bagley, Sal Buscema und Tom Lyle, erscheint erscheint mit 236 Seiten im Softcover für 19,99 € bei Panini.
Ich muss unbedingt mal wieder anfangen die Comics weiter zu sammeln! Du hast mich mit deinem Artikel sowas von „weggespoilert“, dass ich mich so sehr darüber ärgere, dass ich damals aufgehört habe und mich in der Story kaum mehr auskenne. Gut, das mit den Klonen habe ich noch mitbekommen. Da tauchte ja immer wieder mal einer auf. Aber, dass die schon in den 70ern damit angefangen hat, war mir völlig neu! Ein prima Artikel, der mich wohl wieder einige Euros kosten wird, wenn ich das nächste mal in den Comicladen komme! 😀