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Zurück in die Vergangenheit und Lichtjahre voraus

Zurück in die Vergangenheit
Wie sicher viele Kölner, wurde auch ich damals durch Schulausflüge zum Bücherbus und in die nahegelegene Stadtteil-Bücherei, in die Welt der Stadtbibliothek Köln eingeführt.
In meinem Fall war es das Haus Balchem, durch dessen schweres, hölzernes Portal man, von der lebhaften Severinsstraße hinein in die dämmrige Stille tritt, wie man sie in einer klassischen Bibliothek vorzufinden erwartet.
Über die kommenden Jahre stöberte, las und lieh ich mich, von der Kinderecke mit den bunten Titelbildern auf Buchdeckeln, die oft ebenso dick waren wie der eigentliche Inhalt, bis hinauf über die massive Holztreppe in die „Erwachsenen-Abteilung“. Ich entdeckte hier meine Liebe für die sequenzielle Kunstform des Comics, verbrachte Stunden damit, den Abenteuern zu lauschen, mit denen ich meinen Kassettenspieler fütterte und verlor mich in den Welten, deren Tore sich mir durch das gelesene Worte erschlossen. Zwar kam ich dazu oft völlig überladen mit Büchern, Comics und Kassetten nach Hause, ebenso häufig verbrachte ich meine Zeit aber auch in „meiner“ Bücherei, welche mir über die Jahre ans Herz gewachsen und schließlich zu einem meiner Lieblingsorte geworden war.

Lichtjahre voraus
Heute kann ich eine Weitere Bücherei meinen Lieblingsorten hinzufügen: Die Zentralbibliothek.
Zwar verbrachte ich in späteren Jahren, während und neben der Schule mehr Zeit hier als im Haus Balchem, da das Angebot einfach viel, viel größer war, aber kuschelig, geborgen und so recht wohl, hatte ich mich in diesem einstmals so nüchternen und sterilen Kasten nie wirklich gefühlt.
Als ich heute, im Rahmen der geeks@cologne-Veranstaltung Lichtjahre voraus, das erste Mal seit Jahren die Zentralbibliothek wieder betrat, ahnte ich noch nicht, dass es damit nun schlagartig vorbei sein sollte.
Ich hatte schon seit längerem verfolgt, wie die Stadtbibliothek Köln bloggt und als @stbibkoeln auch twittert und freute mich schon diebisch auf den Abend, denn was ich bisher mit Begeisterung nur gelesen hatte, sollte ich heute mit eigenen Augen sehen.
Die Grundstimmung war eine Mischung aus Popkonzert und Konferenz, die Q-Thek mit seinen Sonic Chairs und dem Lichttrichter bereiteten die Bühne, die Besucher des Abends, ein Mix aus Nerds und Geeks allen Alters, stellten das Publikum (sowohl im realen als auch im virtuellen Raum), die Stars des Abends waren Wissenschaftler des DLR und der ESA und eine sanfte Stimme in meinem Kopf flüsterte mir zu, „willkommen daheim in der Zukunft!“

Ich war begeistert! und ich bin es noch, denn ich habe nicht nur einen vergessen geglaubten Ort wiederentdeckt, sondern bin seither auch Teil einer Gemeinschaft, in der ich mich bereits jetzt kuschelig, geborgen und so recht wohl fühlen kann.

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